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Anbauregion	Südaustralien
Land	Australien
Klima und Bodenbeschaffenheit	Das warme und trockene Klima mit großen Temperaturunterschieden zwischen Tag und Nacht eignet sich hervorragend für die Erzeugung von gut strukturierten und kräftigen Rotweinen und von Weißweinen, die reichhaltig und schmackhaft sind.
Geschichte	Kapitän Arthur Philips war der erste, der in Australien Weinreben anbaute. Auf seiner Reise mit der britischen Flotte nach Australien machte er 1788 in Kapstadt Halt, wo er Stecklinge sammelte, die er dann in Farm Cove in der Nähe von Sydney pflanzen ließ. Kurioserweise war einer der Gründe, warum er den Weinberg anlegte, die Förderung der Nüchternheit. Viele Gefangene, die nach Australien transportiert wurden, hatten nämlich große Probleme mit Alkoholismus, und man glaubte, dass sie sich bessern würden, wenn sie anstelle von Spirituosen Wein tranken. Leider waren diese guten Absichten nicht von großem Erfolg gekrönt. Derjenige, der schließlich mit dem Weinbau in Australien Erfolg hatte, war ein Schotte, James Busby, der, bevor er nach Australien auswanderte, alle Weinbaugebiete Europas bereist und dort Weinbau und Weinbereitung studiert hatte. Dank der großzügigen Geburtshilfe des britischen Staates gründete er 1825 das erste Weingut, Kirkton Estate, im Hunter Valley, 160 km nördlich von Sydney. Andere Pioniere folgten seinem Beispiel und bis 1850 waren mehr als 200 Hektar mit Reben bepflanzt. 1843 kam ein Dr. Linderman nach Australien und begann im Hunter Valley mit dem Weinanbau. Er war der Stammvater einer langen Reihe von Ärzten, die sich dem Weinbau in Australien widmeten. Lindermans Unternehmen florierte, und nach einiger Zeit heiratete Lindermans Tochter einen Enkel von James Busby. So gelangte das Kirkton Estate in den Besitz der Familie Linderman.
Traditionelle Produkte	Lange Zeit herrschte große Verwirrung über die Klassifizierung der Rebsorten in Australien. Da die meisten aus Südafrika importiert wurden, hatten sie völlig andere Namen als in Europa. So wurde beispielsweise Chenin Blanc in Südaustralien als Semillon bezeichnet und Chardonnay und Rutherglen. Erst 1976 wurde diese Verwirrung durch den französischen Ampelographen Paul Truel geklärt, der eine Reise in die australischen Weinbaugebiete unternahm und alle Sorten klassifizierte. Südaustralien ist die größte Weinregion Australiens und deckt mehr als die Hälfte der Produktion ab. Dort, wo sich heute die Stadt Adelaide befindet, wurden 1837 die ersten Rebstöcke gepflanzt, und der einzige noch erhaltene Weinberg in den Vororten der Stadt ist das legendäre Magill Estate in Penfolds, von dem die Trauben für den großen Grange Hermitage-Wein stammen. Die Trauben stammen aber auch von anderen Weinbergen im Besitz von Penfolds, die ebenfalls qualitativ hochwertige Trauben produzieren.
Traditionelle Gerichte	Die ersten Siedler waren Briten, daher hat die australische Küche eine angelsächsische Tradition. Eine berühmte Spezialität sind die "meat pies", kleine Fleischpasteten, die als Imbiss verwendet werden. Noch typischer ist "Vegemite", eine Art dunkle Hefeextraktpastete: Die Australier streichen sie aufs Brot und sind geradezu süchtig danach. Es gibt auch verschiedene Gerichte, die aus einheimischen Tierarten zubereitet werden, z. B. Samosas mit Känguruschwanz-Eintopf, Emu-Pastete, in Eukalyptusblättern geräuchertes Wild, Salzbusch-Lamm, Omelett mit einheimischem Anis oder Akazienkern-Eis... In den letzten Jahren sind die "Busch"-Spezialitäten, eine Konzentration völlig unterschiedlicher Geschmacksrichtungen für Experimentierfreudige, sehr beliebt geworden. Im Allgemeinen kann man jedoch gut essen, auch weil die vielfältige Einwanderung für Abwechslung gesorgt hat, und italienische und orientalische Spezialitäten sind sehr verbreitet. Durch die Nähe zu Asien sind auch asiatische Einflüsse in die australischen Rezepte eingeflossen. Fisch, Schalentiere und Meeresfrüchte sind ausgezeichnet. Australien ist die Heimat von Fischen wie dem John Dory und dem köstlichen Barramunda, exquisiten Hummern und anderen Krustentieren wie den Moreton Bay Bugs (Zikaden) und den ausgezeichneten Yabbies (Süßwasserhummern). Salate und tropische Früchte sind ebenfalls eine Kostprobe wert.