Weinviertel ist kein zufälliger Name: Er bedeutet Weinviertel und bezeichnet das größte Weinanbaugebiet Österreichs. Die Region hat eine jahrhundertealte Weinbautradition und gilt unter Wissenschaftlern als Wiege des Weinbaus in Europa, denn hier wurden uralte Spuren sowohl von Wildreben als auch von durch Menschenhand kultivierten Reben entdeckt.
Das Weinviertel, das von mehreren Flüssen, darunter die Donau, durchflossen und von mehreren Bergen überragt wird, ist abwechslungsreich und bekannt für seine Abfolge von ebenen Flächen, in denen sich große, mit Reben bepflanzte Terrassen abzeichnen. Diese werden von Weinkellern und Dörfern flankiert, die sich rund um den Weinanbau und die Weinproduktion entwickelt haben. Obwohl es von Gebiet zu Gebiet erhebliche Unterschiede gibt, ist das Klima meist kontinental geprägt und ozeanisch beeinflusst. Die starken Temperaturschwankungen zwischen Tag und Nacht, heiße Sommer und kalte, schneereiche Winter begünstigen die Entwicklung von Weinen mit einem ausgewogenen Verhältnis von Süße und Säure. Besonders fruchtbar sind auch die Böden, die sich durch eine gemischte Zusammensetzung aus Löß, Kies, Kalk und Kalkstein auszeichnen.
Die Weinherstellung basiert auf einer strengen Auswahl der Trauben, die kalt eingemaischt werden und dann mehrere Jahre lang in Eichenfässern gären und reifen. Die bekannteste und am weitesten verbreitete Rebsorte des Gebiets ist sicherlich der Grüner Veltliner, ein alter Weißwein, der mit dem österreichischen DAC-Zertifikat ausgezeichnet ist und sich durch einen unverwechselbaren würzigen Geschmack auszeichnet. Auch der weiße Müller-Thurgau und der rote Zweiglet sind typisch für das Gebiet, obwohl sie weniger intensiv produziert werden.