Cascina degli Ulivi (Stefano Bellotti)

1977, im Alter von 18 Jahren, übernahm Stefano Bellotti den Familienbetrieb in Novi Ligure, an der Grenze zwischen Piemont und Ligurien gelegen. Der Hof, der sich seit 1930 im Besitz der Familie Bellotti befindet, liegt im DOCG-Gebiet Gavi und diente seinem Vater, einem Arzt, als Zuflucht vor der Stadt. Stefano begann mit einigen Kulturen und einem kleinen Hektar Rebfläche; er lernte auch die Grundlagen der Weinherstellung durch die Begegnung mit einem seiner ersten Meister, Pietro Toccalino, einem Nachbarn.

Es gab zwei entscheidende Entscheidungen, die Stefano getroffen hat und die alles, was Cascina degli Ulivi heute ausmacht, radikal geprägt haben: die erste war der Weg des Weinbaus, der zum Teil durch die Morphologie und Physiognomie des Bodens, des sauren eisenhaltigen Lehms, der nicht großzügig und schwierig zu bewirtschaften war, erzwungen wurde; die zweite war der ökologische Landwirtschaftsansatz, eine auch politische Entscheidung, die damals als stark fortschrittsfeindlich galt und daher schwieriger denn je war. Im Laufe der Jahre stellte Stefano Bellotti jedoch fest, dass er nicht allein war, und er lernte gleichgesinnte Kollegen kennen, zunächst Meister und dann Weggefährten, darunter Alfredo Roagna, ein historischer Barbaresco-Erzeuger, Luigi Brezza, der erste biodynamische Landwirt Italiens, und Jean-Pierre Frick, ein biodynamischer Erzeuger aus dem Elsass. Heute zählt Stefano Bellotti zu den Pionieren des Naturweins und zu den Botschaftern der biodynamischen Landwirtschaft.