Aus dem Saft oder der Melasse des Zuckerrohrs wird ein bernsteinfarbener Likör destilliert, der sich weltweit großer Beliebtheit erfreut und pur oder bei der Zubereitung köstlicher Cocktails verwendet wird: der Rum. Sein Ursprung ist nicht ganz klar, aber er geht wahrscheinlich auf 2.000 v. Chr. und die Chinesen zurück, die seine Herstellung als erste perfektionierten. Später wurde sie von anderen Völkern übernommen (anscheinend trug auch Alexander der Große zur Verbreitung einer ähnlichen Produktion bei), und die Zuckerrohrdestillation wurde schließlich von den Europäern (allen voran Kolumbus) in die Neue Welt importiert, wo sie sich unter Ausnutzung der ökologischen Besonderheiten der Region weit verbreitete. Heute wird Rum nicht nur auf den karibischen Inseln, sondern auch auf den Philippinen hergestellt, wobei die Herstellung von Gebiet zu Gebiet variiert. In der Karibik hat jedoch der Rum aus Nicaragua, der dank des heißen Klimas und des vulkanischen Bodens entsteht, einen besonderen Stellenwert. Gerade der Boden verleiht dem Rum einen tabakähnlichen Nachgeschmack, der ihn unverwechselbar und hocharomatisch macht. Nicaragua-Rum wird durch eine kurze Gärung und Destillation nach der Kolonnenmethode hergestellt. Die Reifung ist jedoch länger als bei philippinischem Rum, etwa neun Jahre in Fässern, in denen zuvor der Brandy gereift ist. Einige Produkte haben jedoch eine viel längere Reifung, die den Geschmack und die Aromen intensiviert.
Diese Mischung von Aromen führt zu einem ausgeprägten, rauchigen und weichen Nachgeschmack, einer bernsteinfarbenen Farbe und einem Aroma, das an etwas Florales erinnert. Zu den wichtigsten Rumsorten aus Nicaragua gehören Flor de Cana, Ron King Managua und Cerro Negro.