Antigua Distillery Limited

Die Antigua Distillers Ltd ist die einzige "portugiesische" Brennerei in der Karibik nach der Schließung von Fernandes in Trinidad in den 1970er Jahren. Ihre Geschichte geht auf das 1834 verfügte Ende der Sklaverei zurück: Nach der Emanzipation der Sklaven schlossen die Briten Verträge mit Bauern aus Madeira (in Portugal), um den Zuckerrohranbau fortzusetzen. Die Portugiesen konnten trotz der vielen Schwierigkeiten, auf die sie vor allem wegen des heißen tropischen Klimas stießen, nicht vor Ablauf des Vertrags in ihr Land zurückkehren, so dass sie beschlossen, in Antigua zu bleiben und mit Rum zu handeln. Die Krise der Zuckerindustrie setzte sich in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts fort, und es wurde immer schwieriger, Melasse für die Destillation zu finden. Portugiesische Rumhändler begannen, Rum aus Barbados zu kaufen. 1929 gründeten die Familien Vierra, Farara, Baretto, Gomes, Angio und Joaquim, die alle aus Madeira stammten, die Antigua Distillery Limited und kauften die Zuckerfabrik Montpellier, wo sie mit der Produktion von hochwertiger Muscovado-Melasse begannen. Später, im Jahr 1932, eröffneten sie die Destillerie mit einer Savalle-Kolonne. Jeder Rumladen produzierte seine eigenen Etiketten: Red Cock, Black Cock, White House, Silver Leaf, Bolanda... Von 1939 bis 1945 kauften die Portugiesen den Briten 20 Ländereien ab, Lynch's, Colebrook, Browns, Skerret's and Folly, Walrond's, Harman's, Hope, und erhöhten damit ihre Produktionskapazität. 1954, nach der Schließung der Zuckerfabrik Montpellier, begann Antigua Distillers, Melasse in Gunthorpes von der Sugar Central Factory zu kaufen.
Heute wird die Melasse aus Guyana importiert und in einem großen Tank mit einem Fassungsvermögen von 2500 Tonnen direkt neben der Brennerei mit Blick auf den Hafen von St. John's gelagert. English Harbour ist ein Melasse-Rum mit langer Gärung und Destillation in einer kontinuierlichen Dreifachkolonne, wobei die ursprüngliche Savalle-Kolonne aus der Savalle noch vorhanden ist. Dem Gärungsprozess werden Regenwasser und einige zum Backen verwendete Hefen zugesetzt; all dies wird durch die salzige Luft und die wilden Hefen im so genannten Gärungsraum beeinflusst.