In Ligurien ist die Weinproduktion sehr gering, ca. 83.000 hl im Jahr 2009, mit einer Vorherrschaft der Weißweine, aber die Tradition ist fest in der Zeit verwurzelt. Der rationelle Anbau von Rebstöcken mag den Griechen zu verdanken sein, aber der Weinbau war den alten Ligurern schon vor dem 6. Jahrhundert v. Chr. bekannt. Die meisten Weinberge befinden sich auf Terrassen, die in den Berghang gegraben sind und zum Meer hin von niedrigen Steinmauern gestützt werden. Die am häufigsten angebaute Rebsorte ist der Vermentino, gefolgt vom Albarola und dem Pigato, aus dem die bekanntesten Weißweine Liguriens gewonnen werden. Erstere, die genetische Ähnlichkeiten mit dem ungarischen Furmint aufweist, ist wahrscheinlich spanischen Ursprungs, da sie zur Zeit der aragonischen Herrschaft nach Sardinien und dann zwischen dem 14. und 18. An der Riviera Ligure di Ponente werden vor allem Vermentino und Pigato angebaut, aber auch Dolcetto, aus dem der Ormeasco di Pornassio DOC entsteht, und Rossese, aus dem der Rossese di Dolceacqua DOC gewonnen wird, der strukturierteste Wein mit Ähnlichkeiten zu den piemontesischen Rotweinen. An der Riviera di Levante wird der toskanische Einfluss allmählich spürbar, aber der seltene und kostbare Cinque Terre Sciacchetrà DOC, ein weißer Dessertwein aus Vermentino-, Albarola- und Bosco-Trauben, der getrocknet und dann jahrelang in kleinen Holzfässern gelagert wird, hebt sich von allen anderen Weinen ab.