Im Nordwesten Ungarns, im berühmten Dreieck aus drei charakteristischen Bergen, liegen 6.600 Hektar Weinanbaugebiet, in dessen Zentrum die berühmte Stadt Tokaj liegt, von der der weltberühmte ungarische Wein seinen Namen hat. Der Weinbau im Tokajer Gebiet hat seine Wurzeln in der Antike, wie die Entdeckung eines versteinerten Weinblattes aus dem Jahr 290 n. Chr. beweist. Das Klima ist typisch kontinental, mit heißen, trockenen Sommern und ziemlich strengen Wintern. Außerdem ist der Herbst besonders lang und sonnig, was die Bildung von Botrytis begünstigt, einem Pilz, der den Zuckergehalt der Trauben erhöht, ohne sie zu sehr zu verderben. Im letzteren Fall spricht man von einem echten Edelschimmel, der die Herstellung von Likör- und Süßweinen begünstigt. Zu den wichtigsten Rebsorten in diesem Gebiet gehören: - Die Furmint, die wichtigste weiße Rebsorte für die Herstellung des geschätzten Süßweins Tokaj. Die Trauben dieser Sorte haben eine sehr dünne Schale und sind daher besonders anfällig für Edelfäule. Sie wird häufig für die Herstellung von süßen Weißweinen mit hohem Alterungspotenzial verwendet. - Harslevelù ist eine Rebsorte, die eine weniger süße und säurehaltige Art von Trauben als Furmint hervorbringt, deren doppelte Schale kaum von Botrytis befallen wird und die häufig verwendet wird, um dem süßen Tokajer Wein eine delikate und aromatische Note zu verleihen. - Ezeriò ist die am dritthäufigsten angebaute weiße Rebsorte in diesem Gebiet. Ihre Trauben werden hauptsächlich für die Herstellung von besonders delikaten und leichten Weinen verwendet.