Chianti classico castello monsanto weine

Als der gebürtige San Gimignaner Aldo Bianchi vor vielen Jahrzehnten beschloss, die Toskana zu verlassen, um sein Glück im Norden Italiens zu suchen, befinden wir uns zeitlich kurz vor dem zweiten Weltkrieg. Doch schon 1960 folgte er einer Einladung zu einer Hochzeit und verliebte sich Hals über Kopf in die einzigartige Schönheit der Landschaft. Das Gebiet Val d’Elsa bis hin zu den Türmen San Gimignanos, das man von der Terrasse des ‘Castello di Monsanto’ aus sehen konnte, hatte es ihm sofort angetan. Es war Liebe auf den ersten Blick und so kaufte er das gesamte Anwesen innerhalb weniger Monate komplett auf. Während Aldo vollkommen von der Landschaft verzaubert war, hatte sein Sohn Fabrizio an den Weinen im Keller des Gutes Gefallen gefunden. Dank seiner Leidenschaft für Wein, die ihm von seiner aus Piemont stammenden Großmutter vererbt worden war und seinem angeborenen unternehmerischen Geist begann Fabrizio, mit der unermüdlichen Hilfe seiner geliebten Frau Giuliana, neue Weinberge anzubauen und die Bauernhäuser umzubauen… und dies war der Beginn einer unglaubliche Geschichte von Liebe, Leidenschaft, Gefallen und Freude an Wein und allem, was dazu gehört. Nur zwei Jahre später im Jahre 1962 wagte es Fabrizio, die Trauben des Berges Il Poggio in Wein umzuwandeln- dies war zuvor in der Gegend der Chianti Classico Denomination noch nie geschehen. 1968 beschloss der passionierte Geschäftsmann dann, die weißen Trauben von den Trauben des Poggio (Trebbiano und Malvasia) zu trennen. Als seine Versuche Erfolg zeigten, erneuerte er, in seinem Glauben bestärkt, die herkömmliche Technik. Damit war er seiner Zeit weit voraus und so dauerte es nicht lange, bis viele ihm nacheiferten. So begann man also die sogenannte “Governo alla Toscana” nicht mehr zu verwenden, eine Technik, bei der später geerntete Trauben bei der Fermentation nach und nach beigefügt werden. Das Ziel war es, einen Wein zu erschaffen, der das bisher Bekannte an Komplexität und Balance, die für ein langes Lagern unersetzlich sind, bei weitem übertreffen sollte. Immer mehr in dem Glauben an den Sangiovese, sich und sein Werk bestärkt, erschuf Fabrizio im Jahre 1974 einen Tafelwein, der ausschließlich aus Sangiovese Trauben bestand. Diesen Tafelwein, aus den Trauben des im Jahre 1968 gepflanzten Scanni Weinberges stammend, nannte er “Fabrizio Bianchi Sangioveto”. Später wurde er allerdings in “Sangioveto Grosso” umbenannt. Zur selben Zeit ließen weitere neue Erkenntnisse und Techniken im Keller nicht auf sich warten: Man begann von den aus Holz geschaffenen Behältern auf Gärbehälter aus Stahl umzusteigen, da so die Kontrolle über die Temperatur um einiges leichter fiel. Beinahe gleichzeitig stieg man von den bekannten Fässern aus Kastanie auf slowenische Eiche um, da diese süßere und weniger aggressive Tannine versprachen. 1974 ist gleichzeitig das Jahr in dem weitere Experimente im Weinberg folgten, alle mit dem Ziel und Bestreben, einen toskanischen Weisswein zu erschaffen, der dem Namen der Firma gerecht werden konnte: somit war der ‚Valdigallo‘- Weinberg gepflanzt worden, der wenige Jahre später zu dem Fabrizio Bianchi Chardonnay zusammenschmilzen sollte. 7 Jahre später, im Jahre 1981 wurde der neue Keller fertig gestellt und nur einige Monate später begann man mit der ersten Ernte des bald bekannten Nemos: Einem grandiosen Cabernet Sauvignon, der von dem Il Mulino-Weinberg stammt. Mit großem Enthusiasmus begannen 1986 die Pläne für einen unterirdischen Tunnel. Mario Secci, Giotto Cicionesi und Romolo Bartalesi, die schon lange in dem Unternehmen gearbeitet hatten (beispielsweise beim Umbau der Bauernhäuser) nahmen sich der Herausforderung an: Mühselig wurde unter der Erdoberfläche mit bloßen Händen ein etwa 300 m langer Tunnel für die Aufbewahrung der mächtigen Holzfässer ausgebaut, wobei ausschließlich Steine aus Marl verwendet wurden. Im Jahre 1992, also nur 6 Jahre später, war die Arbeit vollbracht und noch heute lebt der einstige Geist und die mächtige Stärke in der einschüchternden Energie dieses von Menschenhand geschaffenen Meisterstücks. 1989 begann eine neue Generation im Unternehmen mitzuwirken und damit neuen Geist einzuhauchen. Laura, die Tochter Fabrizios, begann mitzuarbeiten und wurde nach und nach von ihrem Vater, den Leuten, die mit ihrem Vater arbeiteten und dem Land selbst in die Geheimnisse der Trauben und des Weines eingeweiht. Die Zeit verging und nur einige Jahre später, im Jahre 1996, wurde eine neue Innovation in den Keller gebracht: So wurden die herkömmlichen zylinderförmigen Gärbehälter durch Kegelartige ersetzt, mit dem Ziel, den größten Ertrag der aufquellenden Traubenhaut zu erhalten. Dieses System wird „delestage“ genannt. Seit 2001 werden Laura und ihr Vater Fabrizio zusätzlich von Andrea Giovannini tatkräftig unterstützt. Zusammen ziehen die drei passionierten Weinliebhaber an einem Strang und führen eine enge Beziehung, verbunden durch den selben Glauben und die gleichen Ziele. Die kontinuierlichen Experimente, die ständige Suche nach Qualität und die große Aufmerksamkeit, die jedem einzelnen Detail im Weinprozess von der Traube bis zum Wein, von dem Weinberg bis hin in den Keller, geschenkt wird, formen die Einzigartigkeit und unverwechselbare Eigenschaften des Unternehmens Bianchis, geschaffen von Menschen, die mit ihren Emotionen und ihrer Leidenschaft dieses großartige Geschenk Mutter der Natur annehmen und damit etwas Wunderbares vollbringen.
90
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