Ende der 1960er Jahre steckte die Familie Catena in Schwierigkeiten. Die Wirtschaft Argentiniens lag am Boden und die Inflationsrate schoss in die Höhe. In einem Jahr war es sogar soweit, dass es für Domingo teurer gewesen wäre, die Ernte einzufahren als die Trauben an den Reben zu lassen. Er fragte seinen damals 22-jährigen Sohn Nicolás, der kurz zuvor sein Wirtschaftswissenschaftsstudium abgeschlossen hatte, was in dieser misslichen Lage zu tun sei. Nicolás riet ihm, nicht zu ernten. Domingo konnte seinem Rat aber nicht mit gutem Gewissen folgen und holte dennoch die Ernte ein. Noch heute erinnert sich Nicolás, wie sehr ihm sein Vater damals leidgetan hatte.
Nicolás Catena ist kein Mann vieler Worte - es ist schwer, sich einen bescheideneren Mann vorzustellen - und trotzdem ist er der stille Revolutionär der Familie Catena. Er war es, der der Familie den neuen Weg der Weinproduktion aufzeigte, indem er sich dessen bediente, was er vom Land selbst, aber auch im Klassenzimmer gelernt hatte. Er nutzte seine Ausbildung dazu, die Grenzen der konventionellen Methoden zu überschreiten.
Mitte der 1960er Jahre übernahm er selbst die Führung der Weingärten und Kellereien, und machte es sich zum Ziel, seine Weine in Argentinien, während der Zeit des Aufruhrs in den 1970er Jahren, bekannter zu machen. Doch Anfang der 1980er Jahre verließ Nicolás Argentinien, um als freiberuflicher Professor für die University of California, auf dem weltberühmten Campus von Berkeley, zu arbeiten. Die politische und wirtschaftliche Lage in Argentinien war angespannt. Es war eine Militärregierung an der Macht, die Großbritannien den Krieg erklärt hatte und das Land hatte eine Inflationsrate von mehr als 1000 % im Jahr.
Nicolás erschuf seine eigene Auswahl an argentinischen Malbec Klonen und bestockte seinen Weingarten in La Pirámide mit 145 Exemplaren. Aus diesen wählte er wiederum die fünf besten aus und pflanzte sie in verschiedenen Höhenlagen und Terroirs.
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