Cannonau di sardegna rosso argiolas weine

Der Patriarch Alles begann in den frühen 1900er Jahren in Serdiana, einer knapp 3000 Einwohner großen Gemeinde, etwa zwanzig Kilometer nordnordöstlich der Hauptstadt Cagliari gelegen, der Heimat von Bauern, Olivenhainen und Weinbergen. In diesem malerischen Ort wurde im Jahr 1906 Antonio Argiolas, der "Patriarch" geboren. Schon als kleiner Junge verkaufte Antonio "is scricchillonis", die nach der Lese an den Rebstöcken verbliebenen Trauben, auf der Festa di Serdiana. Er baute während der Schulzeit sorgfältig Blumen und Tomaten an, mit denen er dann den Lehrer beschenkte. Er wusste schon damals, dass es das Land und sein Verkaufstalent, das er von seinem Vater Cicito, einem Landbesitzer und Unternehmer des 19. Jahrhunderts, geerbt hatte, waren, die ihm später gute Dienste leisten würden. Doch erst schrieb er sich zum Militärdienst ein und begann, nachdem er zurückgekehrt war, seinen Horizont zu erweitern. "Ich habe alles Mögliche ausprobiert: ich war Erntehelfer und Winzer, Woll- und Getreidehändler, Käseverkäufer. Als ich begann, hatte ich nichts, na ja, mal abgesehen von den fünfhunderttausend Lire, die mir ein Freund geliehen hatte und von den 4 Hektar Weingärten auf einem Anwesen, das mir nicht gehörte, die ich aber bewirtschaftete. Ich nahm mir vor, jedes Jahr ein paar weitere Hektar zu bestocken." Er arbeitete Tag und Nacht, die Jahre vergingen und der Weingarten wuchs. Mit dem Einkommen aus seinen anderen Beschäftigungen, erwarb Antonio Argiolas weitere Weingärten, ohne jemals eine Pflanze zu verkaufen. Er baute einen Weinkeller, eine Ölpresse und eine kleine Molkerei. Dann brach der Krieg aus. Antonio arbeitete auch durch diese schrecklichen Jahre hindurch weiter und im Sommer 1946 wurden seine beiden Söhne Franco und Giuseppe geboren. Nach ihrem Schulabschluss trafen die Zwillinge einen entscheidenden Entschluss: sie wollten sich mit ganzem Herzen und Verstand, zwar anders als ihr Vater, aber nicht mit weniger Passion, vollständig der Arbeit in den Weingärten und der Weinherstellung widmen. Mehr als 70 Jahre lang war Antonio Argiolas der Pol, um den sich alles drehte: die Zuneigung seiner Söhne, Schwiegertöchter und Enkel und das Leben des Unternehmens, das er gegründet hatte. Er stellte das Bindeglied zwischen Tradition und Innovation dar. Und auch noch heute, nach seinem Ableben, sind es seine Ideale, die seine Söhne, Enkel, Angestellten und jeden, der ihn kannte, leiten. Die Philosophie des Unternehmens Erst die Traubenlese, dann die Weinpresse und erst dann Mathe, Italienisch und Geschichte. So lagen die Interessen von Franco und Giuseppe bis zu ihrem Schulabschluss. Als sie ins Unternehmen eintraten, kauften die beiden Argiolas Brüder weitere Weingärten und Ländereien in Selegas, Guamaggiore und Siurgus und entschieden sich dazu, ihrem Wein ein eigenes Gesicht zu geben, der bis dato in seiner Gesamtheit unetikettiert nach Frankreich verschifft wurde. Sie schufen eine neue Firmenphilosophie, indem sie die Passion und den Geschäftssinn ihres Vaters mit gewissenhafter Recherche und einem Gefühl für Innovationen verbanden. In diesen Jahren litt die italienische Weinindustrie unter dem Skandal mit Methanol verseuchten Weinen und die Brüder mussten eine Entscheidung treffen: sollten sie ihre Weingärten abschaffen und das süße Leben genießen oder expandieren? Die Brüder mussten nicht lange überlegen: sie wollten die Argiolas Weine erfolgreich auf den Markt bringen. Sie eröffneten eine neue Kellerei mit Giacomo Tachis als Kellermeister und dem jungen Önologen Mariano Murru. Und so entstand aus einer Verbindung von Tradition und Moderne, von Sorgfalt und Leidenschaft, ein neues Weinunternehmen. Die Neuerungen in der Kellerei wurden von Verbesserungen in den Weingärten begleitet. Da ein guter Wein im Weingarten entsteht, mussten auch die Anbaumethoden modernisiert werden. So steigerte man die Rebdichte und verringerte die Erträge pro Pflanze. Das zugrundeliegende Konzept war einleuchtend: Achtung vor der Pflanze. Strikter Beschnitt und das Ausdünnen der Trauben. Diese Philosophie des „Verringerns“, anstatt auf höhere Erträge abzuzielen, sorgte dafür, dass man experimentierte. Das Labor wurde zum Zentrum für Erkenntnisse in den Bereichen Chemie, Biologie und Mikrobiologie, als Grundlage zum Erreichen eines Qualitätserzeugnisses. "Man muss sich mit der Chemie auskennen, um auf einen unnötigen Einsatz chemischer Substanzen verzichten zu können“, lautet Tachis' Devise. Und obwohl Erfahrung natürlich wichtig ist, machen Labortests den Unterschied. Unter den vielen Geheimnissen der Qualität eines Weines befindet sich eines namens Harmonie. Es geht nicht um flüchtige, verführerische Elfen, weit entfernte Mythen und magische Zaubertränke. Es geht um Passion, die über Generationen weitergegeben wird. Sie besteht zu gleichen Teilen aus Hingabe, Disziplin und Enthusiasmus.
90
€ 10,56 exkl. USt.
Kaufen