Weine der Basilikata

Geschichte, Gebiet und Klima der Basilikata

Der lukanische Wein kann sich antiker Ursprünge rühmen. Bereits um das 11. Jahrhundert v. Chr. war die Region, die das Gebiet der heutigen Basilikata, einen Teil Kalabriens und einen Teil Kampaniens umfasste, als Enotria bekannt. Wahrscheinlich waren es die Bewohner von Oenotria, die den langen Prozess der Domestizierung der Rebe einleiteten und die ersten archaischen Formen des Weinbaus hervorbrachten. Die spätere griechische Kolonisation, die um das 8. Jahrhundert v. Chr. begann, brachte die hellenische Kultur des buschförmigen Weinanbaus, der Beschneidungstechniken und der fortgeschrittenen Weinherstellung in diese Gebiete. Unter der römischen Herrschaft entwickelte sich die Weinbautradition weiter, und zwar in einem kulturellen und sozialen Kontext, in dem der Wein eine sehr wichtige Rolle spielte. In den folgenden Jahrhunderten wurden die Bräuche des Weinanbaus von Generation zu Generation bis heute weitergegeben. Heute werden in der Region etwa 5.000 Hektar mit Reben bepflanzt, die eine der herausragenden landwirtschaftlichen Landschaften der Basilikata darstellen. Aus klimatischer Sicht handelt es sich um ein Gebiet mit einzigartigen und besonderen Eigenschaften für eine südliche Region. Während im kurzen Abschnitt der ionischen Küste ein typisch mediterranes Klima vorherrscht, herrscht in den Gebieten im Landesinneren, in denen Wein angebaut wird, ein kontinentales Klima mit kalten Wintern und gemäßigten Sommern. Gerade diese besonderen Eigenschaften machen es zu einem bevorzugten Anbaugebiet für viele Rebsorten, die ein kühles Klima und gute Temperaturunterschiede zwischen Tag und Nacht bevorzugen.

Der Geier

Im nördlichen Teil der Region, an der Grenze zu Apulien und Kampanien, erhebt sich das Gebirgsmassiv des Monte Vulture, dessen Gipfel über 1300 Meter über dem Meeresspiegel liegt. Es handelt sich um ein imposantes Relief, das von einem sehr alten, seit Tausenden von Jahren inaktiven Vulkan geschaffen wurde und das Gebiet vieler Gemeinden umfasst, die seit jeher für ihre ausgezeichneten Weine bekannt sind, darunter: Rionero, Barile, Rapolla, Ripacandida, Ginestra, Maschito, Forenza, Acerenza, Melfi, Atella, Venosa, Lavello, Palazzo San Gervasio, Banzi, Genzano di Lucania und Montemilone. Das Gebiet, das vom gleichnamigen Vulkankegel eingenommen wird, ist von tiefen Tälern durchzogen, die sein strenges Profil schneiden und von den beiden Vulkanseen von Monticchio gemildert werden. Die Weinberge liegen im Allgemeinen auf einer Höhe von 200 bis 600 Metern über dem Meeresspiegel, es gibt aber auch Anpflanzungen, die bis auf 800 Meter und mehr ansteigen. Es handelt sich um echten Bergweinbau, der oft Handarbeit erfordert, die nicht mechanisiert werden kann. Die Böden bestehen hauptsächlich aus dem Zerfall von altem Lavagestein, sind sehr entwässernd, steinig und reich an Mineralien, die für den Erhalt der Reben besonders wichtig sind. Das sehr kühle und belüftete Klima hat sich für eine späte Rebsorte wie denAglianico bewährt, der langsam reift und dabei elegante, intensive und reiche Aromen entwickelt. Die Ursprünge dieser alten roten Rebsorte unseres südlichen Italiens sind nach wie vor geheimnisumwittert. Wir wissen immer noch nicht genau, ob es sich um eine autochthone süditalienische Rebsorte handelt, die in der Antike domestiziert wurde, oder ob sie während der hellenischen Kolonisation in die Länder der Magna Graecia gebracht wurde.

Aglianico del Vulture: ein großer Wein aus Lukanien

Heute genießen die Weine der Basilikata endlich einen angemessenen Ruf und erfreuen sich großer Beliebtheit bei den Weinliebhabern, vor allem dank des Aglianico, der von den Fachleuten inzwischen als einer der besten Rotweine unserer Halbinsel angesehen wird. Diese Rebsorte, die vulkanische Böden und kontinentales Klima liebt, zeigt sich in zwei bevorzugten Gebieten auf höchstem Niveau: in Taurasi in Irpinia und an den Hängen des Vulkans Vulture. Es handelt sich um eine Rebsorte, die sehr geschätzte Trauben hervorbringt, die es ermöglichen, Rotweine mit einem eleganten Profil, intensiven Aromen, einer dichten Tanninstruktur und beträchtlicher Frische zu erzeugen. Genau diese Eigenschaften machen ihn zu einem strukturierten und kräftigen Rotwein, der eine lange Reifung, vorzugsweise in Holz, benötigt, um seine volle Reife zu erreichen und sein volles Potenzial zu entfalten. Zusammen mit dem Barolo, dem Taurasi und dem Brunello di Montalcino ist dieser Wein aus Lukanien einer der italienischen Rotweine mit der größten Reifekapazität, der seinen aromatischen Aspekt mit raffinierten tertiären Noten bereichert. Zu den bekanntesten Erzeugern in diesem Gebiet gehören die Kellerei Paternoster, Cantine del Notaio, Elena Fucci, Basilisco, Michele Laluce, Musto Carmelitano, Ripanero, Grifalco della Lucania, Terre degli Svevi, Camerlengo und Tenuta i Gelsi.

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