Geschichte |
Die Rebsorte Raboso Veronese ist vermutlich in Venetien, insbesondere in der Provinz Treviso, beheimatet und hat nichts mit dem bekannteren Raboso Piave gemein. Selbst der Name "Veronese" leitet sich nicht von der Provinz ab, da diese Rebsorte weder aus der Provinz Verona stammt, noch deren bevorzugtes Anbaugebiet darstellt. Manche glauben, dass "Veronese" der Name der Person war, die diese Rebsorte als erste in der Region eingeführt hat. Der Name Raboso leitet sich eher von der Ähnlichkeit der Traube ab, die allerdings etwas spärlicher ist, als von einer Verwandtschaft mit der gleichnamigen Rebe. |
Ampelographische Merkmale |
Blattgröße: mittelgroß oder größer, fünfeckig, lanzettlich, 5-7-fach gelappt; Blattstielsinus U-förmig, Ränder nahe beieinander, bis sie sich berühren; obere Seitensinus sehr tief, leierförmig (manchmal mit zusätzlichem Zahn), Ränder oft überlappend; unterer Seitensinus U-förmig. Lappen sehr ausgeprägt und zugespitzt, etwas traufenförmig, oberer Lappen lanzettlich; Winkel an der Spitze des oberen Lappens spitz oder gerade. Lappen zur Traufe gebogen. Obere Seite ziemlich dunkelgrün, glatt, kahl, etwas glänzend. Untere Seite graugrün, am Rand samtig, an den Adern borstig; abstehende Adern 1. und 2. Ordnung, am Grund leicht rosafarben; grobe, spitze Zahnung. Traube: groß, 20-25 cm lang, zylindrisch, einflügelig, nicht sehr kompakt, Stiel sichtbar, bis zum 1. Zweig verholzt, groß; Blütenstiele grün, kurz, mittelgroß, krautig, gelblichgrün; Cercine deutlich, warzig, rotbraun; Bürste klein, rosafarben.
Beere: mittelgroß, kugelförmig, etwas länglich, regelmäßig; Schale faserig, dick, lederartig, adstringierend, blauschwarz; Nabel hartnäckig, deutlich sichtbar; Fruchtfleisch locker, Geschmack einfach, süß, säuerlich; Saft farblos. |
Noten |
Widerstandsfähigkeit gegen Parasiten und andere Widrigkeiten: gut (sie hat sich als eher rustikale Rebe erwiesen); andererseits ist sie ein wenig anfällig für Bestäubung (grüne Millerandage), vor allem in Jahren, in denen die Anthese aus irgendeinem Grund gestört ist (Regen, Temperaturabfall usw.). In der Stazione Sperimentale di Viticoltura e di Enologia in Conegliano werden jedoch seit einigen Jahren Sorten beobachtet, bei denen dieses Problem nicht aufzutreten scheint (darunter auch die hier beschriebene Sorte), so dass man hofft, bald über einen oder mehrere Klone zu verfügen, deren Trauben keine grüne Millerandage aufweisen. |